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Fachkräftemangel: Größtes Geburtendefizit in Deutschland seit 1946
Obwohl in Deutschland zuletzt so viele Kinder geboren wurden wie seit 25 Jahren nicht mehr, hat das sogenannte "Geburtendefizit" 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Den rund 796.000 Neugeborenen standen im letzten Jahr etwa 1 024.000 Todesfälle gegenüber - dadurch errechnet sich ein Geburtendefizit von 228.000. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) berichtet, ist dies der höchste Wert seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
In Deutschland ist die Geburtenbilanz seit vielen Jahren negativ. Den letzten Geburtenüberschuss gab es 1971. Seitdem übersteigt die jährliche Zahl der Todesfälle die der Geburten. 1975 lag das Defizit schon bei -207.000, bevor es sich bis 1988 wieder erholte (-8000). Anschließend hat sich der Wert tendenziell erneut vergrößert. Dass die Bevölkerungsgröße Deutschlands seit 1972 trotzdem um mehr als vier Millionen zugenommen hat, ist auf Zuwanderung aus dem Ausland zurückzuführen.
Eine wesentliche Ursache für den momentanen Anstieg ist die zunehmende Alterung der Bevölkerung: Die gestiegene Lebenserwartung und das Nachrücken stark besetzter Jahrgänge in ein höheres Lebensalter haben die Zahl alter Menschen ansteigen lassen. Selbst eine konstante oder wachsende Kinderzahl führt dann zu einem steigenden Geburtendefizit. Dieser langfristige demografische Trend hat sich schon seit Jahren abgezeichnet. Der Einfluss der Corona-Sterblichkeit auf diese Entwicklung verstärkte den Effekt, war aber nicht maßgeblich.
BiB