KlimaFit

Staudengemeinschaften für den trockenen Schatten

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Unsere Serie zur Klimaanpassung von Gärten und Parks berät zur naturnahen Gestaltung, trockenheitsverträglichen Gehölzen und trockenheitstoleranten Stauden.
Klimafit Gartengestaltung
Bäume in Stadt und Garten gedeihen besser, wenn sie mit Stauden unterpflanzt werden. Foto: Swantje Duthweiler

Bäume in Stadt und Garten gedeihen besser, wenn sie mit Stauden unterpflanzt werden. Aber welche Stauden eignen sich für diesen Extremstandort im Regenschatten zwischen konkurrierenden Wurzeln? Hier können nur Spezialisten für den trockenen Schatten überleben.

Richard Hansen beschrieb diesen Lebensbereich als "sommertrockene Plätze unter Laubbäumen". Er weist darauf hin, dass Stauden im dichten Wurzelfilz von Altbäumen in Stammnähe oft keine Chancen haben. Das Problem kennt jeder, der schon einmal versucht hat, eine ausgewachsene Birke oder Rosskastanie zu unterpflanzen. Der Trick ist einfach, beginnt man die Staudenpflanzung im Randbereich der Gehölze, wo die Wurzeldichte noch moderat ist. Dann arbeitet man sich vorsichtig immer weiter Richtung Stammbereich vor. Irgendwo wird es einen Bereich geben, an dem sich Stauden nicht mehr dauerhaft etablieren lassen, kann das je nach Situation sehr unterschiedlich sein. Nährstoffreiche, lehmige Böden ermöglichen eine größere Verträglichkeit von Gehölzen und Stauden als trockene durchlässige Standorte oder Baumsubstrate. Aber genau hier finden wir die Staudengemeinschaften der Zukunft.

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Im Regenschatten zwischen konkurrierenden Wurzeln können nur Spezialisten für den trockenen Schatten überleben.

In der heimischen Natur wachsen an vergleichbar schwierigen Standorten vor allem Geophyten, die die ungünstige Jahreszeit im eingezogenen Zustand überdauern, z.B. Anemone nemorosa. Doch gibt es auch viele wintergrüne heimische Gräser und Farne, die sich im trockenen Wurzelfilz von Gehölzen bewährt haben, wie Luzula sylvatica. Hansen hat für den trockenen Wurzelfilz gut versamende Vorfrühlingszwiebeln wie Chionodoxa luciliae empfohlen oder herbstblühende Knollenpflanzen aus sommertrockenen Mittelmeerregionen wie Cyclamen hederifolium.

Bei Versuchspflanzungen für den trockenen Schatten im Arbeitskreis Pflanzenverwendung haben sich in den Weihenstephaner Gärten besonders blattkontrastreiche Artengemeinschaften von Helleborus x orientalis und Epimedium pubigerum bewährt. Im trockenen Schatten hat sich aber auch die ostmediterrane Euphorbia amygdaloides var. robbiae bewährt. An ganz schwierigen Standorten kann man auch die chinesische Gebirgsstaude Ceratostigma plumbaginoides verwenden. Wichtig ist es immer, Kombinationen aus ausläuferbildenden Bodendeckern zu wählen, die schwierige Standorte mit oberirdischen oder unterirdischen Rhizomen überwachsen und kurzlebige Stauden und Geophyten, die sich in entstehende Lücken versamen können. Das große Geheimnis an schwierigen Standorten ist allerdings die Artenvielfalt, wird sich dann immer eine andere Staude überraschend etablieren.

Prof. Dr.-Ing. Swantje Duthweiler
Autorin

Pflanzenverwendung, Fakultät Landschaftsarchitektur, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

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