Ausgegraben

Egal, wie schlecht ...

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... Deutschland in Sachen Fußball, Eurovision und Regierungskompetenz derzeit dastehen mag – es gibt eine deutsche Institution, die im Ausland immer noch ein ehrfürchtiges Raunen auslöst: Die Autobahn. Ohne Tempolimit aufs Gaspedal drücken zu können gilt als Privileg, um das uns sogar die Amis beneiden.

Wenig beneidenswert ist hingegen, dass der seltsame deutsche Autobahn-Fetisch mitunter alle Rationalität außer Kraft setzt. Oder wie ist es anders zu erklären, dass der geplante Ausbau der A59 bei Duisburg eine Schneise der Verwüstung durch den Landschaftspark Duisburg Nord ziehen würde – und der kollektive Aufschrei bislang ausbleibt?

Zur Erinnerung: Wir reden hier von einem Ort, der eine wichtige Transformation im Ruhrpott verkörpert. In den 1990ern verwandelte das Büro Latz+Partner ein stillgelegtes Hüttenwerk in eine regelrechte Großstadt- Oase. Nicht umsonst hat der Landschaftspark erst in diesem Jahr den BDLA-Landschaftsarchitektur-Preis in der Kategorie „Reifeprüfung – 20 Jahre und älter“ erhalten.

Und wenn schon: Die Autobahn GmbH des Bundes stuft den sechsstreifigen Ausbau der A59 als „Vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“ ein. Das suggeriert natürlich größte Dringlichkeit. Die Kategorisierung „Blinder Aktionismus – Landschaftszerstörung“ erschiene mir ehrlich gesagt passender.

Hendrik Behnisch

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M.Soc.Sci Hendrik Behnisch
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Redaktion Neue Landschaft / Exkurs / Pro Baum

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